Bürger-
und Stiftungsempfang des Vereins WIR für ELLERAU e.V.
am 11. März
2007 (10 Jahre WIR für ELLERAU
e.V.) und Aufnahme
eines Bürgers
in die Bürgerrolle
Meine sehr geehrten
Damen und Herren,
lieber Joachim Dose und
liebe Mitglieder des Vereins "Wir
für Ellerau".
Sie werden sich sicher
fragen, warum ich hier jetzt stehe, denn es ist ja
allgemein bekannt, dass ich Jubilare erst ab dem 75.
Geburtstag persönlich aufsuche. Aber heute ist irgendwie
alles anders. Wir begehen heute einen 10 jährigen
Geburtstag und selbst diese Feier ist nicht so, wie es
sonst üblich ist. Auf dem letzten 10. Geburtstag an dem
ich teilnehmen durfte gab es Waldmeisterbrause und
Schokoküsse.
Das war der Geburtstag
meines Sohnes.
Sie alle können sich
sicher vorstellen, dass ich in all meinen Amtsjahren
häufig zu Vereinsgeburtstagen eingeladen worden bin und
deswegen eine gewisse Erfahrung und Routine bei solchen
Feierlichkeiten mitbringe.
Nur selten aber feiert
ein Verein so aufwendig seine Jugendlichkeit, denn wir
begehen heute ja gerade einmal den 10. Geburtstag von „Wir
für Ellerau“. Und dies ist nicht die erste Feier, bereits
vor 2 Wochen feierten wir ja den großen Festball in der
Knud-Hansen-Halle.
In aller Regel werden
Vereinsjubiläen ab dem 25. Bestehen gefeiert. Die
Besonderheiten des heutigen Tages setzen sich fort, wenn
man sich dem Vereinszweck widmet. Treiben die Mitglieder
miteinander Sport, züchten Kaninchen oder Geflügel,
spielen Karten, sammeln Briefmarken oder musizieren?
Spaß beiseite, meine
Damen und Herren.
Im Verein
"Wir für Ellerau"
engagieren sich inzwischen weit mehr als 100 Mitglieder um
selbstlos zum Wohle unserer schönen Gemeinde zu arbeiten.
Als im Jahre 1996 die
Gemeinde Ellerau ihren 550. Geburtstag feierte, hatte
Joachim Dose die Idee, die Straßenlaternen hier in Ellerau
mit bunten Fahnen zu schmücken und sammelte für diesen
Zweck Spendengelder. Der Gedanke, der dahinter stand, dass
nämlich Bürger und Betriebe „ihrer“ Gemeinde etwas
schenken sollten ging voll und ganz auf und übertraf alle
Erwartungen. Als die Fahnen dann gekauft waren, gingen
immer noch weitere Gelder auf das Spendenkonto ein und so
entschlossen sich Joachim Dose und einige weitere
Bürgerinnen und Bürger, von denen wir nachher noch hören
werden, einen Verein zu gründen um auch in Zukunft etwas
für die Gemeinde tun zu können.
Der Vereinszweck wird
in der Satzung wie folgt beschrieben:
-
Förderung der Heimatpflege und Heimatkunde
-
Förderung kultureller Zwecke
-
Förderung der Völkerverständigung
-
Förderung mildtätiger Zwecke
-
Förderung der Jugendfürsorge
Das alles ist nun 10
Jahre her. Wir alle wissen, wie schwer es ist, Menschen
dazu zu bringen, sich ehrenamtlich zu engagieren und das
war auch vor 10 Jahren schon so. Wenn es darum geht, einem
gemeinsamen Hobby nachzugehen, dann mag es gerade noch
gehen, aber wenn es darum geht sich für die Allgemeinheit
einzusetzen, dann nimmt die Bereitschaft merklich ab und
so haben sicherlich viele damals vor 10 Jahren nicht für
möglich gehalten, auf welche Erfolgsstory wir heute
zurückblicken können. Wer erinnert sich noch?
-
Bürgermeisteramtskette
-
Videorekorder für die
Seniorenbegegnungsstätte,
-
etliche Spielgeräte
für die Kinderspielplätze und für die Kindergärten,
-
Skateranlage auf dem
Festplatz,
-
Naturtribühne am
Bürgerhaus,
-
Bürgerrolle,
-
Ellerauer
Geschichtenbuch,
-
Familienfrühschoppen
und Pflanzenmarkt,
-
Kennenlernfest im
Jungen Wohnen,
-
Weihnachtspreisausschreiben,
-
Pins, Postkarten und
Kaffeebecher,
-
riesige Baumspende,
-
Konzerte,
-
aus Knickeiche
geschnitzte Wanderwegsschilder,
-
Turnmatten für die
Halbtagsschule,
-
Weihnachtsbaum vor
dem Rathaus und Weihnachtsbaumschmuck,
-
Tische und Bänke für
die Spielplätze
-
und vieles vieles
mehr.
Das Geheimrezept dieses
erfolgreichen Wirkens ist sicher die unermüdliche
Einsatzbereitschaft aller Mitglieder und deren
unerschöpflicher Ideenreichtum. Aber es gehört natürlich
auch ein Vorsitzender dazu, der mit einer
Staubsaugervertretermentalität unermüdlich Spenden
einsammelt und Menschen für die Mitarbeit im Verein
motiviert und begeistert. Meine Damen und Herren, wir alle
hier kennen Joachim Dose und wissen natürlich, dass er
dies wie kein Zweiter kann und ohne ihn wäre der Erfolg
des Vereins wohl nicht möglich gewesen.
Mir hat einmal ein
Firmeninhaber gesagt, "wenn du
glaubst, du hast ihn durch die Vordertür rausgeschoben,
dann ist er durch die Hintertür schon wieder drin".
Aber es muss an einem
Tag wie heute auch erlaubt sein, eine Kritik anzubringen.
In der Vereinssatzung heißt es, dass der Satzungszweck
unter anderem durch den Erhalt der niederdeutschen Sprache
verwirklicht werden soll.
Mi dünkt, hier in
Vereen ward `n beten wenig Platt snackt. Jümmers wenn ick
mit Joachim mol Platt snacken well, denn antwort he mi op
Hochdütsch. So geiht dat over ni, dor giv dat noch `n barg
no to holen!
Dat weer jo meist mol
`n Idee. Ick kun den Vereen je ton Geburtsdag schenken,
dat ik den Vörsitter dat Plattsnacken bibringen do. Wat
meenst du dorto Joachim? Dat mok ick over blots, wenn du
di ni so tüffelig anstellen deis.
Es passt einfach alles
bei "Wir für Ellerau"
und deswegen bin ich stolz darauf einen solchen Verein in
Ellerau zu haben und ich wünsche dem Verein ein langes
Leben zum Wohle unserer Gemeinde.
Unser Bürgervorsteher
Bernd Exler hat einmal gesagt, wenn es den Verein
"Wir für Ellerau"
nicht schon gäbe, dann müsste man ihn erfinden. Ich
glaube, treffender kann man es nicht ausdrücken.
Herzlichen Glückwunsch
"Wir für Ellerau"
und vielen Dank für 10 tolle Jahre
Torsten
Thormählen
Laudatio zu Horst Sommer
Den Mann, den wir heute
in die Ellerauer Bürgerrolle aufnehmen ist 1933 in dem
kleinen Ort in Ostpreußen geboren. 1945 verschlug es ihn
durch die Flucht aus Ostpreußen nach Nübbel bei Rendsburg
- Geräteturnen war damals seine erste sportliche
Leidenschaft.
1955 heiratete er dann
- 1956 und 1958 kamen seine Söhne zur Welt
1968 zog es ihn wieder
nach Schleswig-Holstein ins wunderschöne Ellerau
Bei Arthur Erlhoff zf -
dann später bei Joop und zuletzt bei Jil Sander war er als
Schneidermeister tätig.
Viele junge Mädchen aus
Ellerau und Umgebung erlernten bei ihm das
Schneiderhandwerk - bei der IHK Lübeck war er einige Jahre
Zeit im Prüfungsausschuss.
Viele Ellerauer kennen
ihn als einen sehr ruhigen und bescheidenen Menschen - ein
Mann der leisen Töne.
Geräteturnen eine frühe
Leidenschaft später dann hier in Ellerau wurde Handball
und Leichtathletik der sportliche Mittelpunkt seines
Lebens.
Seit 1978 (seit 29
Jahren) ist er im TSV Ellerau Sportabzeichenprüfer
-
wie viele Sportabzeichenprüfungen er unseren Bürgerinnen
und Bürgern in dieser Zeit abgenommen hat ist nicht genau
feststellbar, aber es müssen schon mehrere Hundert oder
Tausend sein, wenn man bedenkt, dass der TSV seit vielen,
vielen Jahren zu den Siegervereinen im
Sportabzeichenwettbewerb im Kreis Segeberg und auch im
Land Schleswig-Holstein gehört.
13 Jahre bis 2004 war
er im Vorstand vom TSV Ellerau und auch heute ist er im
Breitensport und in der Volleyballsparte aktiv.
Ja dieser Mann hat sich
für den Sport und um Ellerau Verdient gemacht.
Sehr geehrte Damen und
Herren, ich spreche von Horst Sommer
Fotos: Ulf Schönbohm, Harald Sies
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