Enthüllung des
"Ellerauer Steins"
Text: Joachim Dose, Fotos: Harald Sies
Wir sind heute hier zusammen gekommen, um
allen Bürgerinnen
und Bürgern unserer Gemeinde ein steinernes Geschenk zu
überreichen. Lange haben wir nach einem passenden Stein gesucht
und ihn Dank Andreas Boldt in diesem Findling gefunden.
Über die Herkunft von
Findlingen und Granitblöcken sind sich die Forscher in der
Vergangenheit nicht gänzlich einig
geworden.
Sprach sich Pastor Christian Kuß aus
Kellinghusen in der ersten Schleswig-Holsteinischen Physischen
Geographie 1820 für die Theorie der Meeresablagerungen aus -
folgte dann 1847 der Dänische Professor Forchhammer, der sich
für vulkanische Kräfte ausgesprochen hat. Ludwig Mayn aus
Pinneberg lehnte diese Theorien ab und sprach sich wie Darwin für die
Eisdrifttheorie aus, bei der durch das Vorschieben und den Rückzug des
Eises besondere Bodenformen - den Moränen entstanden, viele abrasierte
und transportierte Findlingsblöcke blieben vielerorts zurück.
Richtig und wissenschaftlich erwiesen ist jedoch, das
Granitblöcke und Findlinge schon in der Frühzeit
Schleswig-Holsteins eine große Bedeutung hatten.
Zuerst die
steinzeitlichen Großsteingräber auch Hünengräber
genannt, dann die nordischen Runensteine; im 13. Jahrhundert die
gotischen Saalkirchen die vollständig aus Granit erbaut wurden.
Auch die Fundamente von vielen alten Häusern, Kirchen und
Schlössern aus dem 13. und 14. Jahrhundert sind mit Findlingen
gegründet.
Um 1446 herum kamen auch
in Ellerau die Hofsteine, wie z.B. der Hufstein des Meierhofes zu
sehen am Heimatmuseum, hinzu.
Bevor ich nun zum Schluss komme,
möchte ich unserm Ellerauer Steinbildhauer Andreas Boldt
für die vorzügliche Handwerksarbeit danken.
Andreas - der Stein ist gut gelungen
!
Auf einen alten Brauch
zurückblickend wollen wir nun diesen Stein mit dem Wappen von
Ellerau enthüllen - damit er dem Reisenden stolz
verkündet:
Wanderer, Du kommst nach Ellerau
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